Newsletterbeitrag Nr. 07, Januar 2023

Basisschutz bei der Verwendung von Smartphones und Tablets

Was macht ein Smartphone besonders?

Heutzutage haben die meisten von uns nicht mehr nur ein simples „Handy“, sondern ein leistungsstarkes „Smartphone“, das wir ständig mit uns herumtragen. Während früher Handys lediglich telefonieren, SMS verschicken und piepsige Klingeltöne abspielen konnten, sind heutige Smartphones mehr mit Computern als mit Handys zu vergleichen. Im Gegensatz zu einem normalen Computer ist das Smartphone aber immer griffbereit, eingeschaltet und das Werkzeug für alles. Du hast wahrscheinlich schon lange kein Adressbuch, eine Taschenlampe, eine Digitalkamera, ein Navi, einen Kalender, eine Uhr oder einen Game-Boy mehr. Zumindest hast Du dieses Sammelsurium an Gegenständen nicht ständig in Deiner Hosentasche, denn das Smartphone vereint all dies in einem einzigen Gerät. Vielleicht ist das Smartphone für Dich sogar schon fast zur Erweiterung Deines Gehirns geworden. Dem Smartphone vertraust Du vieles ans an: Deine Termine, Fotos, Passwörter, Bankinformationen, Tagebücher, Medikamentenpläne, Reisepläne, persönliche Nachrichten an Freunde, Fitnessdaten und noch vieles mehr. Dein Smartphone weiß fast besser, wer Du bist, als Du selbst!

Es ist damit eigentlich klar: Du musst wirklich auf Dein Smartphone aufpassen! Im Folgenden wirst Du erfahren, welche grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen Du bei der Nutzung eines Smartphones beachten solltest. Ob Du ein Android- oder iOS-Gerät besitzt ist dabei egal, denn die Hinweise zum Basisschutz gelten für beide Systeme.

​Was macht ein Smartphone besonders?

Muster, PIN, Passwort, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung?

Eine Zugriffssicherung solltest Du für Dein Smartphone genauso einrichten wie für Deinen normalen Computer. Im Gegensatz zum normalen Computer hast Du hierzu allerdings mehrere Auswahlmöglichkeiten.

Das Zeichnen eines Musters stellt die unsicherste Variante einer Entsperrung dar. Das liegt hauptsächlich daran, dass nach der Entsperrung auf dem Display die Spur des Musters nachvollzogen werden kann. Denn Deine Finger haben immer einen leichten Fettfilm, durch den Du Spuren auf glatten Oberflächen hinterlässt. Außerdem kann Dich natürlich leicht jemand beim „Zeichnen“ beobachten.

Ein 4–6-stelliger PIN wird klassischerweise bei der Entsperrung eines Smartphones genutzt. Der Nachteil eines PINs ist, dass lediglich Ziffern verwendet werden und die Länge eines PINs kurz ist. Wie auch beim Muster, können bei der Entsperrung Spuren auf dem Display entstehen. Bei einer kurzen PIN-Länge und solchen Spuren auf dem Display ist es für einen Dieb einfach Deinen PIN zu erraten, oder Dich bei der Eingabe zu beobachten. Auch ein PIN, der einfach erraten werden kann, stellt keine geeignete Sperrung Deines Gerätes dar. Geburtsdaten, Zahlenfolgen wie 1234, 4711, 0815 oder ähnliches sind keine guten PINs.

Ein längeres Passwort kann als Alternative zu einem kurzen PIN festgelegt werden. Dieses ist zwar aufwendiger einzugeben als ein 4-stelliger PIN, ist dadurch allerdings auch sicherer und kann weniger einfach von Umstehenden mitgelesen werden. Zur Auswahl eines geeigneten Passwortes kannst Du Dir den Newsletter-Beitrag zur Passwortsicherheit einmal ansehen.

Die Verwendung eines Fingerabdrucks zur Entschlüsselung Deines Gerätes ist sehr bequem und mit aktuellen Geräten auch angemessen sicher. Zu Bedenken ist dabei, dass Du immer zusätzlich einen PIN oder ein Passwort hinterlegen musst. Dieses Passwort musst Du ab und zu eingeben und Du kannst es nutzen, wenn z.B. Dein Finger verletzt ist. Hierbei ist es besonders empfehlenswert zur sehr bequemen Methode der Fingerabdruck-Entsperrung ein angemessen langes und komplexes Passwort zu verwenden, dass Du nur selten eingeben musst. 

Die Verwendung von Gesichtserkennungen ist die neueste Technik zur Geräteentsperrung, die aktuell standardmäßig verfügbar ist. Die Gesichtserkennung ist allerdings weniger sicher als die Verwendung eines Fingerabdruckes. Bedenken musst Du bei der Gesichtserkennung außerdem, dass eine ungewollte Entsperrung Deines Smartphones durch das bloße Ansehen möglich ist. Gleichzeitig ist die Entsperrung mit einer Mund-Nasenbedeckung, einer Sonnenbrille, wehenden Haaren oder schlechtem Licht oft nicht möglich. Auch für die Nutzung der Gesichtserkennung musst Du zusätzlich ein Passwort oder einen PIN hinterlegen, der ab und zu abgefragt wird. Hierbei gilt ebenso wie bei der Entsperrung durch einen Fingerabdruck: Wähle zur bequemen Entsperrung durch die Gesichtserkennung ein angemessen langes und komplexes Passwort, dass Du nur selten eingeben musst.

Was musst Du bei Apps beachten?

Auf Smartphones und Tablets werden die Programme „Apps“ genannt, bis auf den Namen gibt es allerdings keinen relevanten Unterschied zwischen Programmen und Apps. Wie am normalen Computer gibt es auch für das Smartphone oder Tablet sogenannte Schadprogramme. Als Schadprogramme bezeichnet man Programme, die neben der gewünschten Funktion noch eine ungewünschte „zusätzliche“ Funktion mitbringen. Es gibt z.B. Taschenlampen-Apps, die „nebenbei“ alle Tastatureingaben aufzeichnen und somit Dein Passwort stehlen können.

Um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass Du Dir ein Schadprogramm installierst, solltest Du ausschließlich den voreingestellten App-Store auf Deinem Gerät oder den App-Store Deines Geräte-Herstellers nutzen. Außerdem solltest Du nur die Apps installieren, die Du tatsächlich benötigst. Denn jede App kann Sicherheitslücken haben, die durch Kriminelle ausgenutzt werden können. Wenn Du Apps auf dem Smartphone hast, die Du nicht mehr benötigst: Lösche diese! Schaue am besten direkt Dein Smartphone durch und entscheide, ob es Apps gibt, die Du nicht mehr benötigst. 

Bei zukünftigen App-Installationen solltest Du die Apps aufmerksam betrachten und skeptisch werden wenn: 

  • eine App ein Schnäppchen zu sein scheint. Populäre kostenpflichtige Apps (besonders Spiele) werden häufig nachgeahmt. Diese sind oft billig oder kostenlos, bauen aber schädliche Funktionen ein oder verführen zum Kauf von angeblichen „Extra-Leveln“.
  • die App Berechtigungen einfordert, die für die gewünschte Anwendung nicht erforderlich sind, oder sehr umfangreiche Berechtigungen benötigt. Insbesondere der Zugriff auf die „Bedienungshilfen“ oder die SMS-Funktion sollten Dich sehr skeptisch werden lassen.
  • die App eine Standardfunktion erfüllt, aber angeblich „mehr kann“ als das Original.

Links

Die wichtigsten To-Dos für Deinen Smartphone Basisschutz

Zusammengefasst

Die wichtigsten To-Dos für Deinen Smartphone Basisschutz

  • Falls Du es noch nicht getan hast: Aktiviere eine Sperre für Dein Smartphone.
  • Deinstalliere Apps, die Du nicht mehr benötigst.
  • Sei vorsichtig und aufmerksam bei der Installation von neuen Apps und überlege Dir welche Berechtigungen eine App erhalten darf.

Vorschau

Im nächsten Newsletter erfährst Du, noch mehr über die sichere Nutzung von Smartphones und Tablets. Insbesondere wirst Du erfahren, wie Du Deine Daten bei einem Gerätetausch weiterhin schützt.